Die Marktgemeinde Sachsenburg ...
liegt am westlichen Rande des Lurnfeldes nahe der Engstelle der Sachsenburger Klause zum Oberen Drautal und war bereits zu Zeiten der Römer von strategischer Bedeutung. An der Gabelung von Drautal und Mölltal ist hier wohl schon im 13. Jahrhundert eine erzbischöflich‐salzburgische Händler‐ und Gewerbesiedlung entstanden, die 1213 erstmals urkundlich erwähnt wird. Anfang des 13. Jahrhunderts wurden am Festungsberg zwei Burgen errichtet. In den Auseinandersetzungen mit den Kärntner Herzögen und den Grafen von Görz‐Tirol ab 1252 spielte Sachsenburg eine wichtige Rolle. 1292 war es schon Sitz eines erzbischöflichen Amtes und wurde ab 1326 als Markt bezeichnet, der 1358 auch schon ummauert war. Nach vierjähriges Belagerung durch die Franzosen wurden die Festungsanlagen 1813 geschleift. Der 1850 neu konstituierten Marktgemeinde war von 1865 bis 1889 auch die Ortsgemeinde Pusarnitz angeschlossen. 1973 wurden Pusarnitz, Möllbrücke und ein Großteil von Sachsenburg zur neuen Marktgemeinde Lurnfeld vereinigt, aus der sich Sachsenburg nach einer Volksbefragung 1992 jedoch wieder verselbständigte.
Das älteste erhalten gebliebene Marktsiegel von 1742 zeigt eine heute noch im Wappen erkennbare Saxe oder Multer, ein längliches Holzgerät zum Goldwaschen. Einerseits spielt dieses Arbeitsgerät auf die damals in Oberkärnten und um Sachsenburg (z. B. im Siflitzgraben) gängige Goldwäscherei an, andererseits aber auch auf den damals daraus abgeleiteten Ortsnamen, der allerdings aus heutiger Sicht auch auf sächsische Händler des Hochmittelalters zurückgehen könnte.
Besondere kulturelle Sehenswürdigkeiten sind
Kalvarienberg‐Kirche
Die im Süden Sachsenburgs befindliche Kalvarienbergkapelle wurde 1753 geweiht und 1997 außen restauriert. Der spätbarocke Langbau mit geschweifter Westgiebel und einer einfachen Rokokokanzel beeindruckt durch die an der Ostwand befindliche Darstellung der Stadt Jerusalem und die davor befindliche großfigurige, geschnitzte Kreuzigungsgruppe. Etwas südwestlich der Kalvarienbergkapelle befindet sich eine Heiliggrabkapelle aus dem Spätbarock mit einem Auferstehungsfresko.
Pfarrkirche Sachsenburg
Sie liegt im Nordosten der Marktgemeinde, etwas außerhalb der ehemaligen Ringmauer im Vormarkt. Der hl. Margareta geweiht, wurde der Bau 1425 durch die Bewilligung einer Corpus‐Christi‐Bruderschaft ermöglicht; 1449 erfolgte die Pfarrerhebung durch Papst Nikolaus V. Der spätgotische Bau wurde 1510 vollendet. Das dreijochige Langhaus mit einem massigen Strebepfeiler in der Südwestecke erhält durch den mächtigen, quadratischen Turm mit Mauerschlitzen ein an Wehrkirchen gemahnendes Aussehen. Wappengrabplatten finden sich aus den Jahren 1440, 1678, 1736 und 1793; bedeutend ist auch die um 1500 entstandene Wandmalerei an der Nordwand im Chor über dem Sakristeieingang, die im 16. Jahrhundert erneuert wurde.